Auch tierliebe Menschen können ihr Herz meist nicht für einen Hausdrachen erwärmen. Der Hausdrache zählt leider nicht zu den aussterbenden Arten, auch wenn der Begriff Hausdrache heute seltener Verwendung findet als früher. Doch fast jeder kennt einen Hausdrachen oder ist zumindest bereits einem Hausdrachen begegnet, vielleicht sogar, ohne es zu merken, denn der Hausdrache kann sich bei Bedarf auch kurzfristig sehr gut tarnen.
Der Hausdrache: das böse Ungeheuer?
Mit dem Begriff Hausdrache werden in der Regel sehr strenge Frauen betitelt, die ihre Familien mehr oder weniger herumkommandieren und stetig am Schimpfen sind. Doch auch Frauen ohne Familie werden in Mietshäusern häufig als Hausdrache bezeichnet, wenn sie schimpfend ihren Frust an den anderen Hausbewohnern ablassen. Der Drache gilt in Europa als böses Wesen und so ist auch der Hausdrache alles andere als zutraulich und schon gar nicht pflegeleicht.
Zwar spuckt der Hausdrache kein Feuer, aber dafür häufig Gift und Galle. Mit Frauen, die als Hausdrache bezeichnet werden, ist häufig nur schwerlich auszukommen und so geraten diese auch häufig in einen Teufelskreis, denn je mehr sich die Umwelt abwendet, umso gehässiger scheinen Hausdrachen zu reagieren. Grundsätzlich lässt sich sagen, dass Hausdrachen sich häufig selbst nicht wohlgesonnen sind und gerade deshalb auch den Menschen in der Umgebung nicht. Im Übrigen ist es nicht zu empfehlen einen Hausdrachen auch als solchen zu bezeichnen.
Hausdrachenfutter und der liebenswerte Hausdrache
Nicht immer wenn vom Hausdrachen die Rede ist, ist dies auch ernst gemeint. Unter guten Freunden ist auch gängig die Angetraute des Freundes hin und wieder als seinen Hausdrachen zu bezeichnen, zum Beispiel, wenn dieser frühzeitig nach Hause muss. Auch Schwiegermütter werden gerne scherzhaft als Drache oder Hausdrache bezeichnet. Wer ein gutes Verhältnis mit der Schwiegermutter hat und wenn diese einen entsprechenden Humor hat, kann dies durchaus witzig sein. Scherzhaft werden auch häufig Pralinen, Trüffel und Co als Hausdrachenfutter bezeichnet, denn Schokolade wirkt beruhigend und sorgt dafür, dass das Gehirn Glückshormone freisetzt, was selbst die Laune eines echten Hausdrachens verbessern dürfte. Auch war es früher gängig bei Besuchen der Hausdame Pralinen zu überreichen, sodass diese sich auch als Hausdrachenfutter bewährt haben.
Der richtige Umgang mit dem unangenehmen Wesen
Heute wirkt der Hausdrache meist etwas deplatziert, denn in Zeiten in denen die Kontakte innerhalb einer Hausgemeinschaft häufig nicht mehr so eng sind als früher, fällt es besonders auf, wenn eine Dame sich in die Angelegenheiten ihrer Nachbarn einmischt. Wer mit einem Hausdrachen unter einem Dach lebt, sollte sich nicht mit diesem anlagen, sondern viel mehr versuchen, der Dame mit Freundlichkeit zu begegnen. Häufig wirkt Freundlichkeit und Rücksichtnahme auf Hausdrachen entwaffnend und kann der erste Schritt dazu sein, dass der Hausdrachen sich in die freundliche Dame von nebenan verwandelt.