Halten Sie sich stets vor Augen: Der Mensch ist ein Herdentier.
Das sieht man immer daran, dass Menschen im Kollektiv immer in die falsche Richtung laufen und nicht fragen, warum es denn der falsche Weg ist?!
Mit Problemen gehen wir zu Freunden, Familie oder zum Psychologen. Das ist eben so. Mensch braucht Mensch. Ein Evolutions-Ding eben.
Es gibt aber parallel die Möglichkeit, Probleme mit sich selbst auszumachen. Die Probleme wohnen schließlich in Ihnen, deshalb sind Sie sich also selbst erstmal der Nächste. Probleme zu haben. Das zu erkennen, erfordert schon mal eine enorme Kraft. Wenn Sie soweit sind, sich dessen bewusst zu sein, kann ich Ihnen hiermit gratulieren! Vielen Menschen da draußen ist überhaupt nicht bewusst, wie schlecht es um sie steht. Ihr Überlebensinstinkt treibt sie täglich so enorm an, dass sie darüber hinaus alles auszublenden scheinen. Irgendwann brechen sie zusammen oder sterben einfach, ohne überhaupt jemals Licht ins Dunkel gebracht zu haben. Warum sie dieses oder jenes tun oder nicht tun? Und warum sie manchmal so schwermütig und verloren sind. Diese Menschen werden wahrscheinlich niemals erfahren, warum sie sich betäuben müssen, suchtkrank sind oder Leichen im Keller haben.
So sind Sie nicht!
Sie hinterfragen und möchten lernen! Es ist schön, dass Sie es bis hierhin geschafft haben.
Zuallererst sollten Sie sich bewusst machen, dass Sie wertvoll sind. Auch, wenn es gerade nicht so rund läuft. Wir befinden uns in schwierigen Zeiten, die ganze Welt ist offenbar aus den Fugen geraten und Sie können nun mal nicht einfach anhalten und aussteigen, wie aus einem Karussell. Aber Sie können kurz innehalten, durchatmen und sich fragen:
„Was zum Teufel belastet mich so schwer?!“
Am besten setzen Sie sich jetzt hin und nehmen ein Stück Papier und einen Stift zur Hand. Wenn Sie möchten kann es auch ein Heft oder ein Büchlein sein. Ja, von mir aus auch eines mit diesen hässlichen chinesischen Einbänden. Und dann schreiben Sie genau das auf, was Sie gerade beschäftigt. Ein Schmerz-Tagebuch sozusagen. Oder ein Herz-Tagebuch. Hört sich irgendwie schöner an. Schreiben Sie all das nieder, was in Ihnen vorgeht. Das ganze hat den psychologischen Effekt, dass geschriebene Worte das Gehirn verlassen und somit die Gedanken geordnet werden. Je mehr und je länger Sie schreiben, desto ruhiger werden Sie. Vielleicht werden Sie zwischendurch weinen. Das dürfen Sie. Weinen reinigt die Seele. Das wussten schon unsere Großmütter.
Glauben Sie fest an die Kraft der Natur
Es gibt Menschen, die ihr halbes Leben Tagebuch führen. Manche tun es der Dokumentation wegen und weil ihre Erinnerungen nicht verblassen sollen. Viele tun es aber genau deswegen, weil Sie Erlebtes dann besser verarbeiten können und beim Lesen der Einträge sogar Lösungen finden oder zumindest Ansätze. Wenngleich das Aufschreiben Probleme nicht unbedingt lösen, aber sich besser verarbeiten lassen, sollte man darüber hinaus noch etwas tun: An die frische Luft gehen!
Der Gang in die Natur ersetzt zwar nicht den Besuch beim Psychologen, aber es aktiviert mindestens genauso viele Zellen in unserem Gehirn. Luft & Natur: Lassen Sie diese Komponenten nie in Vergessenheit geraten. Sprechen Sie mit Bäumen und umarmen Sie sie! Ja, Sie haben richtig verstanden! Es ist erwiesen, dass Bäume Energien abgeben. Stellen Sie sich an den Baum Ihrer Wahl und umschlingen Sie ihn mit Ihren Armen und Ihrem ganzen Herzen. Erzählen Sie ihm von Ihrem Kummer. Er wird Ihnen zwar nicht so antworten, wie Sie es von einem Menschen erwarten, aber wenn Sie genauer hinhören, werden Sie spüren, dass er lebt und Ihnen etwas zurückgibt. Es wird Sie vielleicht mal wieder zum Weinen bringen, aber das mit dem Weinen haben wir ja bereits geklärt. Weinen ist gut und es reinigt!
Der Therapeut ist kein Teufel
Seien Sie nicht unbesorgt, wenn diese Tipps dauerhaft nicht den gewünschten Erfolg bringen. Am Ende bleibt der Gang zum Psychologen vielleicht doch nicht aus. Aber auch das ist nicht das Ende der Welt. Ein Therapeut ist unabhängig. Er kennt Sie nicht. Er ist fremd. Und genau deshalb kann er sich ein ganz eigenes Bild machen und Ihnen vielleicht Ratschläge geben, auf die Sie alleine nicht gekommen wären.
Bedenken Sie: Der Mensch ist ein Herdentier. Wir schaffen vieles alleine, aber zuweilen brauchen wir einen anderen Mensch, der uns die Richtung weist.