Wir benutzen oft verschiedene Redewendungen und Wörter und wissen manchmal gar nicht, was es genau damit auf sich hat. Wir sagen es einfach, weil wir ahnen, wissen oder einfach nur fühlen, was diese Worte bedeuten oder wann man sie benutzen sollte. Und so verhält es sich wohl auch mit dem Wort „Geschmeichelt“. Wann nutzt man es? Was bedeutet es? Das wird im folgenden Artikel geklärt.

Die Bedeutung

Wenn man „geschmeichelt“ ist oder sich so fühlt, dann hat jemand einem ein Kompliment gemacht, was man gerne hören würde. Und wenn man es dann hört, dann ist es ein schönes Gefühl. Man fühlt sich geehrt, wahrgenommen, im Mittelpunkt. Eine kleine Dosis peinliche Verlegenheit mischst sich dabei, denn es ist ein anderes Gefühl als einfach nur „Stolz“. Man ist berührt, nimmt das Kompliment an, ohne arrogant oder überheblich zu werden.

Alternativ kann man damit auch Versuche abblocken, überredet zu werden, indem man übertriebene oder gar falsche Komplimente als „Schmeichelei“ zurückweist. Etwa in „Mit Schmeicheleien kommen Sie bei mir nicht weiter!“

Ebenso kann das Wort in einem ironischen Ton verwendet werden, um einen härteren Ausdruck zu vermeiden. „Also das Kleid schmeichelt dir nicht sonderlich.“ Oder „Diese Bewertung ist noch schmeichelhaft für dich!“ Das ist kein positiver Kontext, sondern eine blumige Umschreibung.

Synonyme

Es gibt einige Worte, die dasselbe ausdrücken. So kann man sagen, dass man sich geehrt fühlt, wenn die Komplimente ehrlich sind und man sie annimmt. Man fühlt sich geehrt, geschätzt, gewürdigt, geachtet.

Wenn es in die Abwehrhaltung von übertriebenen oder falschen Komplimenten geht, dann wird häufig der Begriff „Honig ums Maul geschmiert“ verwendet. Damit soll ausgedrückt werden, dass man einen Bären besänftigen will, ohne ihn wirklich zu achten, sondern ihm das zu geben, was er gerne hätte, nicht das, was er vielleicht braucht oder was richtig wäre. Es geht dabei um die Ziele desjenigen, der die Komplimente auslegt in der Hoffnung, so an besagtes Ziel zu gelangen.

Ein Synonym für „geschmeichelt“ in einer ironischen Variante wäre, dass etwas mit „Zuckerguss“ übergossen wurde, bevor man es ihm oder ihr gegeben hat. Ein Holzhammer etwa. Etwas, was nichts mit Zuckerguss zu tun hat, aber dennoch passt es als Metapher für etwas Schlimmes, was man weniger schlimm erscheinen lassen will, obwohl jeder weiß, wie schlimm es ist und dass man sich jede Beschönigung eigentlich nur aus Floskel antut.

Weitere Beispiele

Ein Beispiel wäre: „Das Essen heute schmeckt mal wieder fantastisch!“ – „Oh, ich fühle mich geschmeichelt, danke!“

Für eine abwehrende Haltung: „Darf ich Ihnen sagen, dass Sie die schönsten Augen hier in der Bank haben?“ – „Mit Schmeicheleien kommen Sie auch nicht an einen Kredit.“

Für eine ironische Seite: „In meinem Arbeitszeugnis schreiben sie, dass ich ’stets bemüht‘ gewesen sei.“ – „Das ist noch schmeichelhaft formuliert, glaub mir.“

Fazit

Selbst so ein einfaches und eigentlich intuitives Wort wie „Geschmeichelt“ kann in vollkommen gegensätzlichen Situationen genutzt werden. Sei es als aufrichtige Geste der Ehrung, der Ironie oder der Durchsetzung von Zielen und deren Abweisung. Es ist auch hier wirklich gut, wenn man weiß, was Worte bedeuten.

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