In Zeiten der sozialen Netzwerke, in denen selbst der durchschnittliche Nutzer mehrere hundert „Freunde“ vorweisen kann, sind die Grenzen von Bekanntschaft und Freundschaft oft mehr als fließend. So werden hier Menschen als Freunde bezeichnet, die man möglicherweise im echten Leben noch nie getroffen hat. Trotzdem ist es natürlich auch möglich, dass im rein virtuellen Raum eine wirkliche Freundschaft entstehen kann. Lassen Sie uns die beiden Begriffe also einmal näher betrachten.

Echte Freunde sind sorgfältig ausgesucht

Als Freunde im richtigen Leben werden meist Personen bezeichnet, die man über einen sehr langen Zeitraum kennt, oftmals schon aus dem Sandkasten oder aus der Schule. Unter Erwachsenen und Jugendlichen muss das Prädikat „Freund“ durch gemeinsame Erlebnisse und eine hoch angesiedelte Solidarität erworben werden, ist dann aber oft lebenslang gültig. Kinder dagegen wechseln ihre Freunde schneller und müssen erst durch Ausprobieren herausfinden, wer wirklich am besten zu ihnen passt.

Wie klein oder groß der Kreis der tatsächlichen Freunde, und damit auch der engsten Freunde ist, das ist individuell stark abhängig. Besonders gesellige Menschen verfügen häufig über einen sehr großen Freundeskreis. Auch wer einem Verein von Kindheit angehört, lernt dort viele enge Bezugspersonen kennen, die über die Jahre zu Freunden werden. Bringt der Partner oder die Partnerin dann ebenfalls einen eigenen Freundeskreis mit, und werden beide Gruppen gegenseitig akzeptiert und geteilt, so vergrößert sich die Anzahl der guten Freunde. Doch selbst in großen Freundeskreisen entstehen dann feine Abstufungen vom kleineren und engeren Kreis der final Auserwählten. Statistiken zufolge geben die meisten befragten Menschen die Anzahl ihrer sehr engen Freunde mit drei bis fünf an.

Bekannte lauern überall

Die mögliche Anzahl an Bekannten dagegen ist nahezu unbegrenzt. Als Bekannte werden Menschen bezeichnet, die man in irgendeinem beliebigen Kontext kennen lernt, und mit denen sich die Wege vermutlich weiterhin kreuzen würden. Gerade wenn Ihnen der neue Kontakt nicht sonderlich sympathisch ist, können Sie sich auf die Bezeichnung „Bekanntschaft“ zurückziehen. Zum Beispiel bei dem Teil der „Freunde“ aus dem Sportverein, mit denen man sich nicht auch noch einzeln privat verabredet.

Als Bekannte gelten ebenfalls Menschen, die man möglicherweise noch nicht lange oder nicht gut kennt, zu denen ein Kontakt aber erhalten bleibt. Verläuft auch das weitere Kennenlernen positiv und harmonisch, und entdeckt man gemeinsame Interessen, weitere gemeinsame Freunde oder auch nur eine passende Wellenlänge, so werden aus Bekannten nicht selten echte Freunde.

Auch eigentlich fremde Personen, mit denen man mehr oder weniger zufällig in einer Gruppe zusammengewürfelt wird und dadurch ein regelmäßiger Kontakt stattfindet, zählen zu den Bekannten. Dazu gehören zum Beispiel Nachbarn oder die Eltern der Klassenkameraden der Kinder, aber auch andere Mitglieder derselben Religionsgemeinschaft.

Höfliche Zurückhaltung bei Bekannten

Auch Menschen, die Sie interessant finden, denen Sie aber mit einer höflichen Zurückhaltung begegnen möchten, um nicht aufdringlich zu wirken, können Sie anfänglich als Bekannte bezeichnen. Später wird sich zeigen, welche Art der Freundschaft sich daraus entwickeln kann oder nicht.

Bekannte können also sozusagen eine Vorstufe von Freunden und sogar engen Freunden sein, auch wenn dies nicht zwangsläufig der Fall ist. Ebenso können Menschen als Bekannte gelten, mit denen ein im Idealfall höflicher und doch eher zurückhaltender Kontakt gepflegt wird. So ist bei reinen Bekannten das Siezen durchaus möglich, während Sie Ihre Freunde grundsätzlich immer mit dem Du ansprechen werden.

War dieser Artikel hilfreich?
JaNein
Home » soziales Leben » Freundschaft & Bekanntschaft – was ist der Unterschied?

Kategorisiert in: