Die Weihnachtszeit ist eine Zeit voll Magie und Traditionen, die Groß und Klein verzaubert. Für viele Kinder ist dies die schönste Zeit im Jahr, in der ihre Wünsche wahr werden, in der der Nikolaus persönlich über sie wacht wie ein wohlwollender Freund.
Die meisten Kinder schickten dem Nikolaus einen Brief. Dieser ist oft ein Wunschzettel, auf dem allerdings nicht immer nur Spielzeug steht. Viele Kinder vertrauen dem väterlichen Freund im roten Mantel ihre Sorgen an. Sie wünschen sich, dass Papa wieder gesund wird, dass Mama und Papa sich wieder annähern oder dass die Umweltverschmutzung gestoppt wird. Jedes Kind hat seine individuellen Sorgen, die der Nikolaus ihnen nehmen soll. Wenn der Nikolaus ihnen nun antwortet, dann können die Probleme nicht weggezaubert werden. Aber Worte machen Mut und eine kindgerechte Erklärung einer schwierigen Situation hilft den kleinen Menschen, die Vorgänge um sie herum zu verstehen.

Wenn jemand krank ist

Eine schwere Krankheit in der Familie lässt schon Erwachsene an ihre Grenzen stoßen. Für Kinder ist die Situation oft noch erschreckender, weil sie nicht verstehen, dass die sonst so starken Eltern, die zuverlässigen Großeltern, plötzlich schwach sind. Sie verstehen keine medizinischen Begriffe, können Symptome nicht deuten und sind mit ihren Ängsten oft allein, da sie ihre Verwandten nicht zusätzlich belasten wollen. So schreiben viele Kinder an den Nikolaus Sätze wie: „Ich wünsche mir, dass Oma wieder gesund wird“.
Der Nikolaus sollte dem Kind so ehrlich wie möglich, aber zugleich einfühlsam antworten. Besteht Hoffnung auf eine Genesung, sollte dem Kind diese Hoffnung vermittelt werden, aber auch erklärt werden, dass Oma leider noch eine Weile krank sein, vielleicht für immer geschwächt bleiben wird.

Besteht keine Hoffnung mehr, so sollte die Wahrheit das Kind nicht wie ein Keulenschlag treffen. Lassen Sie es wissen, dass Oma zwar sehr krank ist, aber sich trotzdem immer noch über den Besuch ihres Enkels oder ein selbstgemachtes Geschenk freut. Betonen Sie die gemeinsame Zeit, die das Kind mit seiner Oma verbringen kann, damit Oma sich trotz Krankheit an ihren Lieben erfreuen kann.

Wenn Mama und Papa getrennt sind

Für viele Kinder ist die Trennung der Eltern ein Schock und sie wünschen sich, dass alles wieder so ist wie früher. Vertraut ein Kind dem Nikolaus nun diesen Wunsch an, so ist es für viele Eltern schwierig, damit umzugehen. Schuldgefühle tragen dazu bei, dass sie versuchen, sich zu rechtfertigen. Doch der Nikolaus als neutrale Person kann dem Kind die Situation sachlich erklären. Betonen Sie, dass beide Eltern das Kind noch genauso sehr lieben wie immer, dass sie nur nicht mehr zusammen leben wollen. Der Nikolaus kann dem Kind in seinem Antwortbrief auch Gutscheine senden, mit denen das Kind exklusive Zuhörzeit bei seinen Eltern einlösen kann. Legt das Kind den Gutschein vor, so müssen Sie als Elternteil sich Zeit für alle Fragen des Kindes bezüglich der Trennung nehmen und müssen ehrlich antworten. So bekommt das Kind das Gefühl, dass es nicht der Situation ausgeliefert ist, sondern selbst aktiv werden kann, wann immer es nach Antworten verlangt.

Wenn jemand gestorben ist

Ein Todesfall ist ein einschneidendes Erlebnis und es dauert oft eine Weile, bis Kinder realisieren, dass der Lieblingsopa nicht mehr zurückkommt. Besonders zu Feiertagen wird der Verlust schmerzlich bewusst. Viele Kinder schreiben dem Nikolaus, dass sie sich wünschen, Opa möge zurückkommen. Wenn Sie Ihrem Kind als Nikolaus antworten, so müssen Sie ihm leider mitteilen, dass er nie wieder zurückkommen kann. Doch für viele Kinder ist der Gedanke an ein Jenseits, wo der Opa jetzt verweilt, sehr tröstlich. Der Nikolaus kann dem Brief ein Erinnerungsstück an den Opa beilegen. Das kann ein Foto sein, etwas, das der Opa gemalt oder gebastelt hat. Mit dieser Erinnerung kann das Kind das Gefühl haben, dass Opa bei ihm ist und aus dem Jenseits über sein Enkelkind wacht.

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